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Stipendium für Philipp Höfele

Der Deutsche Akademische Austauschdienst fördert den Philosophen und sein Forschungsprojekt zum Anthropozän

Feb 15, 2021

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) unterstützt Dr. Philipp Höfele vom Philosophischen Seminar und dem Cluster livMatS der Universität Freiburg mit einem Stipendium innerhalb des Programms “Postdoctoral Researchers International Mobility Experience” (PRIME). Höfele wird ab Oktober 2021 an der amerikanischen Pennsylvania State University und an der Freien Universität Berlin zu Fragen um den aktuellen Diskurs zum Anthropozän forschen. Mit dem Programm „PRIME“ unterstützt der DAAD die internationale Mobilität in der Postdoktorandenphase durch befristete Stellen an deutschen Hochschulen. Die Förderung umfasst eine zwölfmonatige Auslandsphase und eine sechsmonatige Phase an einer deutschen Hochschule, in der die Geförderten als Postdoktorandinnen oder Postdoktoranden angestellt sind.

„Das PRIME-Stipendium bietet mir eine einmalige Möglichkeit die in livMatS gewonnenen Erkenntnisse mit renommierten internationalen Forscherinnen und Forschern zu diskutieren“, sagt Höfele. „Ich erhoffe mir, eine Brücke zwischen den teils nebeneinander herlaufenden kontinentalen und anglo-amerikanischen Diskursen zu schlagen, die neue Perspektiven eröffnet – gerade was die Herausforderungen der Gegenwart für die Philosophie und Ethik betrifft.“

Höfeles Projekt verfolgt das Ziel, das Verhältnis von Natur und Technik in der Gegenwart neu auszuloten und dessen ethische Bedeutung zu untersuchen. Dabei bezieht sich Höfele auf die aktuelle Debatte zum Anthropozän, die von dem Chemiker Paul J. Crutzen angestoßen wurde. Crutzen prägte den Begriff des Anthropozän, um ein neues Zeitalter zu beschreiben, in dem der Mensch und die von ihm entwickelte Technik die biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse auf der Erde tiefgreifend beeinflussen. In dem geförderten Forschungsprojekt möchte Höfele zeigen, wie die Philosophie zu der Debatte beitragen kann und wie das Fach hierfür überkommene Denkmuster und -traditionen hinterfragen muss. Im Zentrum seiner Untersuchungen steht unter anderem die Naturphilosophie um 1800, die Höfele als eine zentrale Vorgeschichte dieser Diskussion um die Verschränkung von Natürlichem und Menschengemachtem versteht.

Im Cluster livMatS beschäftigt sich Höfele mit den ethischen und philosophischen Implikationen lebender Materialsysteme in Bezug auf das Anthropozän. Er forscht zu den grundlegenden Konzepten von „Natur“, „Materie“, „technischer Nachahmung“ oder „lebendig / unbelebt“ und möchte darüber hinaus zeigen, dass livMatS zur Lösung von (umwelt-) ethischen Problemen beitragen kann, die durch gegenwärtige gesellschaftliche Entwicklungen entstehen.

Weitere Informationen zu Höfeles Forschung